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26.5.09-1.6.09 | Helsinki, Turku, Normakku, Pori, Jyväskylä, Joensuu, Imatra, St. Petersburg

FINNLAND - ST. PETERSBURG, KONTRASTE

Der Grundstein für die Entwicklung der finnischen Architektur wurde 1879 gelegt, als die polytechnische Hochschule in Helsinki in Polytechnisches Institut umbenannt wurde (ab 1908 Technische Hochschule). Im Rahmen dieser Neustrukturierung entstand Finnlands erste akademische Ausbildungsstätte für Architekten. Bemerkenswert dabei war, dass von Anfang an auch Frauen zugelassen waren, was für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich war. Im Mai 1897 brachte das Institut die ersten namhaften Architekten hervor: Das Trio Hermann Gesellius, Armas Lindgren und Eliel Saarinen. Während sich das Trio nach einigen Erfolgen schon 1904 auflöste, setzte Saarinen sein Werk erfolgreich fort, er baute das Nationalmuseum und den Hauptbahnhof in Helsinki. Diese Bauten sind der nationalromantischen Periode zuzurechnen.

Die Zwischenkriegsgeneration orientierte sich am nordischen Klassizismus und dem Funktionalismus, u.a. Paul E. Blomstedt und Viljo Revell. Die populärsten Vertreter dieser Generation aber waren Aino und Alvar Aalto, die durch ihre eigenständige Formensprache nicht nur internationale Anerkennung erlangten, sondern auch wesentlich zur kulturellen Selbstfindung und Vergangenheitsbewältigung Finnlands beitrugen. Diese Identitätsfindung dauerte mehr als zwei Jahrzehnte. Erst die Architektengeneration der 1960er und -70er Jahre, darunter Aarno Ruusuvuori, Heikki Siren und Juha Leiviskä konnten durch eigenständige Arbeiten aus dem Schatten von Aalto’s Werk treten. Für die heutige Generation junger Architekten spielen diese Zusammenhänge kaum mehr eine zentrale Rolle. Weiterhin wird jedoch die Frage nach einem "finnischen Stil" gestellt und diskutiert. Dieser zeigt sich vor allem in sehr genauen Formfindungsprozessen. Die Lehre der Moderne, die an der Technischen Hochschule in Helsinki zu Hause war, liess dabei aber kaum Platz für postmodernes Gedankengut. Das Wesen der finnischen Architektur wird also massgeblich von eigenständigen Künstlerpersönlichkeiten bestimmt, die internationale Trends in ihrer Architektur konkretisieren, sich aber auch gegenseitig kritisieren und respektieren. Eine der Hauptcharakteristika der finnischen Architektur war und ist die "Tradition der Moderne". Dennoch sind die Strömungen in Finnland vielfältig. Zur Zeit geht der Trend in Richtung Archaische Architektur mit einfachen grundlegenden Gedanken über den Raum, die zu sehr abstrakten Gebäuden führen. Die daraus resultierende Harmonie lässt Form und Funktion oft fast untrennbar miteinander verwachsen. Die Architektur als minimalistisch zu bezeichnen, ist jedoch nicht korrekt.

Donnerstag, 21. Mai - Helsinki

  • Helsinki, benannt "Die Tochter der Ostsee" ist eine wahre Sommerstadt, vom Wasser umgegeben von allen Seiten. Das eher kompakte Zentrum ermittelt Informationen über die Geschichte und Moderne der Skandinavischen Architektur mit hervorragenden Beispielen des Schaffens der Stararchitekten, wie Alvar Aalto, Eliel Saarinen, Carl-Ludwig Engel und Pekka Helin. Eine Promenade in den Esplanaden, unweit von dem am Meer liegenden Marktplatz, ist eine faszinierende Entdeckungsreise zur Welt des Finnischen Design. (Text: M. Merenemies)

  • 16:30 - 19:00 zu Fuss: Programm Zentrum Helsinki u.a. Besichtigung

  • Zu dem Monumentalen Zentrum der Stadt (Arch.: Carl Ludwig Engel, Bauten entstanden 1815 -1842), Innenraum der Domkirche und der Universitätsbibliothek • Besichtigung der Felsenkirche (Arch. Suomalainen) • Finlandia-Halle (Arch. Alvar Aalto) • Hauptbahnhof Helsinki (Arch. Eliel Saarinen) • Kiasma Museum (Arch. S. Holl) • Olympiastadion (Arch. Yrjö Lindegren) • Das "Kulturhaus Sandels" (Arch. Juha Leiviskä) • Kamppi, das neue Zentrum mit Busbahnhof (Arch. Pekka Helin & Co.), 2006 • Die Esplanaden: Prachtvolle Gründerzeithäuser mit vielseitigen Design-Shops

Freitag, 22. Mai - Helsinki

  • Helsinki Ost-Zentrum "Itä-Keskus" mit Einkaufsmeile (Arch. Erkki Kairamo), 1984 Flussinsel Vuosaari mit neuen Sozialbauten, Holzstockwerkhäusern und prestigevollen Eigentumshäusern am malerischen Seeufer.

  • Kaffeepause im Uferpavillon-Café Vuosaaris • Kindertagestätte "Auringonpilkku" (Arch. Kaarina Löfström)

  • Multifunktionales Haus "Vuotalo" (Arch. Heikkinen-Komonen) • Blindeninstituts "Iiris" in Itä-keskus (Arch. Rainer Mahlamäki) • Uferhäuser "Aurinkoranta" (Arch. T. Airas u.a.), 2006 Mittagspause in Itä-Keskus (Ost-Zentrum)

  • Bezirk Espoo (Leppävaara, Otaniemi, Tapiola)
    • Bibliothek Leppävaara (Arch. Helin&Co.) • Kindergarten "Leppäviita" (Arch. IDEARK, Junttila) • Technische Universität, Otaniemi, (Arch. Alvar Aalto), 1950-er bis heute • TUAS-Gebäude, (Arch. R. Ingman - R. Parkkinen - M. Suvisto), 2003

  • Zentrum Tapiola mit Bus Tapiola-Gartenstadt 1950-er bis heute mit Kirche ( A. Ruusuvuori) • Kulturhaus (Arch. Arto Sipinen), • Schwimmhalle und Einkaufszentrum (Arch. Aarne Ervi) • Das EMMA: The Espoo Museum of Modern Art, (umgebaute Druckereihalle von Arch. Aarno Ruusuvuori, jetzige Realisierung: Arch. Timo Airas) • Besuch des Eliel-Saarinen-Hauses "Hvitträsk" in Kirkkonummi. (Ursprünge der Finnischen Kunsthandwerk und Architektur der Moderne) – Atelierhaus der Architekten- u. Designerfamilie Saarinen. Museum mit Wechselaustellungen und Gartenanlage seit 1970

Samstag, 23. Mai mit Bus von Helsinki - Turku – Normakku – Porii

  • Ökumenische Kapelle St. Henry, (Arch. Sanaksenaho) 2005, Turku • Auferstehungskapelle, (Arch. Erik Bryggmann), 1938, Turku • Heilig Kreuz Kapelle, (Arch. Pekka Pitkänen), 1967, Turku

  • Mittagessen • Tuberkulosesanatorium, (Arch. Alvar Aalto), 1928-33, Paimo • Villa Mairea, (Arch. Alvar Aalto), Noormarkuu, 1938

Sonntag, 24. Mai mit von Pori - Jyväskylä

  • Alvar Aalto Museum, (Arch. Alvar Aalto),1973, Jyväskylä • Pädagogisches Institut und Stadthalle, (Arch. Alvar Aalto), 1964- 78, Jyväskylä • Gemeindezentrum Säynätsalo, (Arch. Alvar Aalto), 1952, Säynätsalo

  • Mittagessen • Sommerhaus Alvar Aalto, (Arch. Alvar Aalto), 1953, Muuratsalo • Historische Holzkirche,Petäjävesi

Montag, 25. Mai mit Bus von Jyväskylä – Joensuu – Imatra

  • Forschungsinstitut Metla, (Arch. Arkkitehtitoimisto SARC Oy), Joensuu. 2004 • Mittagessen • Weiterfahrt von Joensuu nach Imatra • Kirche der drei Kreuze, Imatra (Alvar Aalto) • Forstmuseum und - Informationszentrum, (Arch. Rainer Mahlamäki / Studio 8), 1990-94, Punkaharju

Dienstag, 26. Mai mit Bus von Imatra – St. Petersburg

  • • Zwischenstopp Vyborg • Stadtbibliothek Vyborg (Arch. Aalto) nach Zeit: • Bahnhof, Pavillon (Arch. Saarinen, 1905, nordischer Jugendstil) - • Wohnhochhaus (1939-40) • Finnische Bank (Arch. Saarinen, 1912, nordischer Jugendstil) - • Kunstschule (1938-29) • Mittagessen Vyborg • Weiterfahrt von Vyborg nach St. Petersburg • Abends: Einführungsvortrag Russland / St.Petersburg im Hotel

Mittwoch, 27. Mai St. Petersburg

  • St. Peterburg entdeckt seine Bauten der klassischen Moderne - in Russland als "Konstruktivismus" ein Begriff – wieder. Für viele von ihnen könnte diese Wiederentdeckung allerdings zu spät kommen. Allzu lange hatte sich St. Petersburg nur als Stadt der Zarenpaläste, Museen und Kanäle vermarktet und versucht, die schwierige Epoche, in der St. Petersburg Leningrad war (1924 – 1991), vergessen zu machen. Dabei war gerade Leningrad die Stadt des revolutionären architektonischen Aufbruchs. Tatlins berühmtes Modell des Turms der III. Internationale entstand in den Werkstätten der Akademie der Künste, Erich Mendelsohn realisierte seine Trikotagenfabrik in Leningrad, und rings um die historische Altstadt entstanden experimentelle Arbeiterklubs, Schulen, Krankenhäuser und Wohnanlagen. Der Leningrader Funktionalismus blieb dabei stets puristischer als der Funktionalismus Moskaus oder jener anderer sowjetischer Städte. Vermutlich war dies dem gewollten Kontrast zur Masse der historischen und historisierenden Architektur der Altstadt geschuldet. Leningrads avantgardistische Architekten hatten die Architektur St. Petersburgs, das zumindest baulich in sowjetischer Zeit nahezu unangetastet blieb, immer vor Augen. Gerade dieses alte St. Petersburg, die grösste zusammenhängende und original erhaltene historische Altstadt Europas, wird derzeit Schritt für Schritt wieder zu einer der mondänen Metropolen des Neuen Russland und Europas. Noch stehen die Bauten des Funktionalismus dabei allerdings im Schatten, noch immer sieht die Moderne in St. Petersburg alt aus. (Text: Arch. Peter Knoch)

  • Stadtspaziergang ab Newskij Prospekt (St. Petersburgs Hauptstrasse) - via • Kasaner Kathedrale (Arch. Voronichin, 1801- 11, Klassizismus, inkl. Innenbesichtigung) • Business-Center Kasansky (Arch. Gerasimow, 2006) • Geschäftshaus Singer (Arch. Sjusor, 1902, Jugendstil) • Sibirische Handelsbank (Arch. Lidval, 1910, nordischer Jugendstil, inkl. Innenbesichtigung) • Peter-und-Pauls-Kirche (Arch. Brjussow, 1824-26, von 1962 bis 1992 Schwimmbad, inkl. Innenbesichtigung) • Kaufhaus DLT (Arch. Wassiliew+Kritchinskij, 1912) • Don-Asow-Bank (Arch. Lidval, 1912 • Generalstab (Arch. Rossi, 1819-22, Klassizismus, Tor zum Schlossplatz) - • Schlossplatz mit Alexandersäule und Winterpalast (Arch. Rastrelli, 1754-62, u.a.) • Spaziergang zur • Peter-und-Pauls-Festung - via •Börse und Rostra-Säulen (Arch. De Thomon, 1804-10, seit 1934 Marinemuseum)

  • Mittagessen

  • Stadtspaziergang Peter-und-Pauls-Festung (Arch. Trezzini, u.a., 18. Jhd.) Troitzkaja-Platz • Kommunehaus (Arch. Simonow/ Abrosimow, 1929-31, Funktionalismus) • Villa Kseschinskaja (Arch. Wassiliew, 1904, Jugendstil, zeitw. Revolutionsmuseum)• Hauptmoschee (Arch. Wassiliew+Kritchinskij, 1905) via • Kamenoostrowskij Prospekt (Boulevard der Jahrhundertwende) zum Oesterreichischen Platz - • Bürohaus Vitrage (Arch. nps Tschoban, 2006)

  • Bootsfahrt auf den Kanälen und der Newa

Donnerstag, 28. Mai mit Bus - Avantgarde in Leningrad (Bustour)

  • Teil a) Narwaer Bezirk
    • Traktorenstrasse (Arch. Gegello/Nikolskij/Simonow, 1925-27, erste sowjetische Wohnanlage in Leningrad)
    • Gorkij-Kulturpalast (Arch. Trotzkij, 1927 • Kaufhaus/ Grossküche (Arch. Meerson/ Bautchew/ Gilter/Rubantschik,1929-31) • Schule "10 Jahre Oktober" (Arch. Nikolskij, 1929, Hammer und Sichel alsGrundriss))
    • Stadtsowjet Narwaer Bezirk (Arch Trotzkij, 1933-35)

  • Teil b) Petrogradskij Bezirk
    • Trikotagefabrik (Arch. Mendelssohn, 1927-30) • Kommunehaus des Lensowjet (Arch. Fomin, 1930-34)
    • Mittagessen
    • Nachmittag zur freien Verfügung Empfehlungen:

  • a) Ausflug nach Peterhof (Schiffsshuttle via Ostsee) Barocke Zarenresidenz mit ausgedehnten Parkanlagen direkt am Meer

  • b) Eremitage-Museum (im Winterpalast)

Freitag, 29. Mai Vormittag zur freien Verfügung

  • Transfer zum Flughafen